Die folgenden Zertifikationsstufen sind eine leistungsbezogene Einschätzung und Bewertung eines körperbehinderten Tauchers. Sie sind gänzlich darauf ausgerichtet, Sie zu einem autonomer Taucher auszubilden.
Der Buchstabe "L" steht für "Limited" Taucher, deren Behinderung nur unter gewissen Umständen taucherisch relevant ist, sind "limited" und werden mit einem bloßen Vermerk (limited oder L) auf dem Attest wie nichtbehinderte Taucher angesehen. Das trifft zum Beispiel für die meisten Diabetiker, Hörbehinderten oder Personen mit kleineren Amputationen zu. Jedes Handicap wird individuell von unserer Clubärztin und unseren Behinderten-Tauchlehrern beurteilt und zugeordnet. Alles was die Tauchsicherheit nicht beeinträchtigt, wird soweit wie möglich erlaubt.
Der Buchstabe "H" steht für "Handicap". H1 Taucher sind Betroffene, deren Handicap permanent relevant ist, jedoch eine Selbst- bzw. Fremdrettung nicht wesentlich beeinträchtigt. H1-Taucher erfüllen die grundlegenden internationalen Anforderungen an eine Tauchausbildung. Das sind Fertigkeiten wie Maske ausblasen, Wiedererlangen eines heraus gefallenen Atemreglers, Tarierfähigkeit, "Octopusatmung" sowie grundlegende konditionelle Fähigkeiten.
H2-Taucher unterscheiden sich vom H1-Taucher darin, dass sie in der Gruppe besondere Beachtung benötigen und durch ihr schwereres Handicap nur mit erfahrenen Tauchern tauchen dürfen. Auch sie beherrschen die erforderlichen grundlegenden Tauchfertigkeiten wie Maske ausblasen, Wiedererlangen eines heraus gefallenen Atemreglers, Tarierfähigkeit und "Octopusatmung". Sie erfüllen jedoch nicht die konditionellen Anforderungen eines H1-Tauchers. Sie können also in der Gruppe nicht mithalten und tauchen daher mit einem erfahrenen Taucher. Durch Training und Üben der taucherischen Fertigkeiten, können viele der H2-Taucher zu einem H1-Taucher aufsteigen.
Beim H3-Taucher (oder SC "Special Care"- Taucher genannt)
ist die Behinderung permanent relevant. Er ist auf fremde Hilfe über und unter Wasser angewiesen. Er beherrscht die erforderlichen grundlegenden Tauchfertigkeiten meist nicht. Das betrifft zum Beispiel die Eigen- und Fremdrettung. Die Tauchtiefe ist für den H3 Taucher auf 3 m begrenzt. Über- und unter Wasser werden sie von 2 Tauchern begleitet. Einer der beiden Führungstaucher muss mindestens Basic lnstructor sein. Die meisten H3-Taucher tauchen nicht wirklich, sondern nutzen die Schwerelosigkeit als Therapieform.
Andererseits gibt es Personen mit einer leichten geistigen Behinderung (immer H3), die wirklich bis zu einer Tiefe von 3 Metern abtauchen.